Ausgabe Mai 2015

Dresdner Woche: Weitere 4 Wochen sind vergangen. Wie war denn der Immobilienmarkt im Mai 2015?

"Mr. Dresden"®: Mittlerweile liegen die Zahlen des ersten Quartals für die deutschen Wohnungspreise vor und im Vergleich zum Vorjahresquartal sind diese Preise um 5,9% gestiegen. Der stärkste Preiseanstieg wurde mit 6,8% im Segment Mehrfamilienhäuser registriert. Angezogen haben auch die Preise von Ein- und Zweifamilienhäusern – im Durchschnitt um 5,8%. Die Preise für Eigentumswohnungen hatten einen Anstieg um 2,8%.

DW: Und wo lag Dresden im Vergleich zum Bundesdurchschnitt?

"Mr. Dresden"®: Dresden lag um einiges höher. Jedoch die genauen Zahlen konnte ich noch nicht vom Gutachterausschuss in Dresden erhalten. Daher steigen weiter die Immobilienpreise, da die Nachfrage höher ist als das Angebot. Hinzu kam, dass ein Amtsgericht von Berlin die Mietpreisbremse kippte, da der Mietpreisspiegel nicht auf wissenschaftlicher Basis erhoben wurde. Somit werden wahrscheinlich alle 130 Mietpreisspiegel in Deutschland als nichtig erklärt und es müsste dann eine einheitliche Berechnungsformel geben. Lassen wir uns überraschen.

DW: Es sollte doch ab dem 01.06.2015 ein neues Gesetz bzgl. der Frage, wer die Maklerprovision zu zahlen hat, verabschiedet werden. Wie wird dieses Gesetz voraussichtlich in Dresden umgesetzt?

"Mr. Dresden"®: Es wird sicherlich bei dem einen oder anderen Makler eine kurzfristige mentale Umstellung erfordern. Jedoch hat der Profi sicherlich kein Problem von demjenigen die Maklerprovision zu beziehen, der auch den Auftrag erteilt. Es wird sicherlich immer mehr der Vermieter sein, der die Provision zahlen wird. Der Eigentümer hat jedoch den Vorteil, dass er die Provision steuerlich absetzen kann und somit das Finanzamt in der Regel bis nahezu 50% beim Höchststeuersatz beteiligt ist.

DW: Gibt es bereits Konzepte von Vermietungsmaklern?

"Mr. Dresden"®: Unsere Kooperationspartner in der Vermietung haben bereits zugesagt, dass die Provision auf mindestens 2 Jahre Vermietungszeit umverteilt wird, d.h., dass wenn ein Mieter nach einem Jahr kündigt, dann wird auch kostenlos weitervermietet. Die Provision wird erst dann anteilig fällig, wenn die 24 Monate abgelaufen sind. Dies fand ich schon einmal eine professionelle Einstellung unserer Partner.

DW: Bei Kapitalanlegern spielt die Höhe der Miete und damit die Rendite einer Immobilie ja die wichtigste Rolle. Erwarten Sie Auswirkungen auf Ihre Klienten?

"Mr. Dresden"®: Ich sehe bei meinen Klienten diesbezüglich keine Probleme. Voraussetzung ist natürlich, dass die Wohnung gleich im Anschluss nach der Kündigung wieder vermietet wird. Unsere Statistik sieht seit 1999 sehr positiv aus. Uns beneiden immer wieder die Kollegen, dass wir eine durchschnittliche Vermietungszeit bei großen Wohnungen ab 100 m² von 4,6 Jahren haben. Bei kleineren Wohnungen liegt dieser Durchschnitt bei 3,8 Jahren. Die Eigentumswohnungen, die wir in der Krisenzeit von 1999 – 2006 mit durchschnittlich 6,50 €/m² vermietet haben, erzielen heute bei der Wiedervermietung zwischen 8 – 9 € und in einigen Fällen sogar bis 10 €/m². Bei den Geldanlagen sinken die Zinsen, bei Immobilien steigen die Mieten.

DW: Was sagen Sie zu dem Artikel, der diese Woche in der „Welt“ mit der Überschrift „Berlin war gestern, Dresden ist heißer deutscher Immobilienmarkt“ erschienen ist?

"Mr. Dresden"®: Als ich diesen Artikel gelesen habe, hat es meine Arbeit wieder bestätigt. Diese Aussagen konnte ich zu fast 100  % bestätigen, da ich dieses täglich in meinen Beratungen erlebe. Die Praxis hat sich genauso entwickelt, wie im Artikel beschrieben. Am interessantesten war die Aussage „München ist zu teuer, Hamburg ist zu teuer, Berlin wird zu teuer – also sehen sich Investoren nach den nächst besten Alternative um und das ist Dresden.“ Das sind meine Worte schon seit Jahren. Ich finde es immer wieder spannend, dass immer mehr meiner Meinung sind, die ich bereits in der höchsten Krisenphase 1999 hatte.

DW: Was ist Ihre Empfehlung in den nächsten 4 Wochen?

"Mr. Dresden"®: Es ist immer wieder die gleiche Aussage: Jeder, der sich eine Immobilie leisten kann, sollte jetzt kaufen. Je länger gewartet wird, desto mehr verliert man an Boden bzgl. Preis und Miete. Denjenigen, der sich unsicher fühlt, bitten wir, entweder einen unserer Vorträge zu besuchen oder um ein persönliches Gespräch.