Ausgabe April 2015

Dresdner Woche: Herr Leube, der April ist vorbei. Wie ist die Immobiliensituation im vergangenen Monat gewesen?

"Mr. Dresden"®: Der Run auf Immobilien in Dresden und unmittelbarer Umgebung ist nach wie vor gegeben. Aus den Gesprächen mit Banken, Immobilienmaklern und Bauträger erkennt man, dass vor allen Dingen die Eigennutzer mit überdurchschnittlichen Immobilienumsätzen glänzen. Der normale Kapitalanleger, der unsere Zielgruppe ist, ist ebenfalls stark unterwegs. Die institutionellen Kapitalanleger und Family Offices sind ebenfalls beim Einkaufen. Jedoch wird die ganze große Welle erst dann kommen, wenn Sachsen bzw. Dresden sich gegen oder für die Mietpreisbremse entscheiden. Die Schnäppchenjäger dagegen verzweifeln in Dresden, da die Preise wie auch die Mieten weiterhin anziehen.

DW: Wann rechnen Sie mit einer Entscheidung in Sachen Mietpreisbremse?

"Mr. Dresden"®: Wir gehen davon, dass diese Entscheidung in den nächsten Wochen fällt. Das Saarland und Sachsen-Anhalt haben sich bereits gegen die Mietpreisbremse entschieden. 10 Bundesländer haben sich für die Mietpreisbremse ausgesprochen. Die restlichen 4 sind noch in der Entscheidungsphase.

DW: Man hört in letzter Zeit, dass der Wohnungsmarkt in Dresden immer enger wird. Kann dieses Problem in der Zukunft gelöst werden?

"Mr. Dresden"®: Der Markt kann in absehbarer Zeit nicht befriedigt werden, da es einige Parameter gibt, die man wissen sollte. Zunächst einmal wächst die durchschnittliche Wohnfläche eines Deutschen jährlich um ca. 0,5 %. Das entspricht ungefähr dem gesamten Wohnraum der Stadt Köln – also rund 40 Mio. m². Wir bräuchten somit jedes Jahr ein neues Köln, um den zusätzlichen Raumbedarf zu befriedigen. Des Weiteren haben wir momentan sehr viel Zuwanderung von zwei hauptsächlichen Gruppen: Fachkräfte und Asylanten.

DW: Und welche Herausforderungen haben wir spezifisch im Dresdner Wohnungsmarkt?

"Mr. Dresden"®: Wie bekannt ist, ist Dresden die Geburtenhauptstadt Deutschlands. Die Geburtenrate übersteigt die Sterberate – und das führt wiederum zur Verknappung von Wohnraum. Der Zuzug nach Dresden ist im Verhältnis zur Einwohnerzahl Dresdens auch deutschlandweit an erster Stelle. Es ist zu beobachten, dass viele Dresdner, die bisher in anderen Winkeln auf dieser Welt gewohnt und gearbeitet haben, wieder nach Dresden zurückkehren. Leider können wir im Dresdner Immobilienmarkt diese Nachfrage nicht voll befriedigen. Beruhigend ist, dass München nur 0,4 % Leerstand hat und Dresden bezogen auf bewohnbare Wohnungen 2,4 %. Ein gesundes Verhältnis liegt i.d.R. über 3 % Leerstand. Die Tendenz, dass wir Münchner Verhältnisse bekommen, ist immer mehr sichtbar.

DW: Sie betreuen fast ausschließlich Kapitalanleger und Investoren. Was ist momentan das Hauptargument für den Immobilienkauf in Dresden?

"Mr. Dresden"®: Nach wie vor hat Dresden das beste Kauf-Mietpreis-Verhältnis. Dieses wurde wiederholt durch die sehr seriöse Immobilienstudie „Risiko-Rendite-Ranking 2015 für 110 deutsche Städte“ von Dr. Lübke & Kelber bestätigt. Darin belegte Dresden den 4. Platz beim Mietpreiserhöhungspotential und den 1. Platz beim Kaufpreiserhöhungspotenzial. Wenn man beide Plätze im Verhältnis zu den anderen Städten in Deutschland sieht, kommt somit der 1. Platz beim Kauf-Mietpreis-Verhältnis heraus. Deshalb sollte aus kaufmännischer Sicht jeder Kapitalanleger bzw. Investor in Dresden kaufen.

DW: Was steht alles im Mai 2015 an?

"Mr. Dresden"®: Für die Immobilienbranche ist der wichtigste Termin der G7-Finanzgipfel Ende Mai in Dresden. Dort werden wir hoffentlich erfahren, wie die Weltwirtschaft sich in den nächsten 12 Monaten entwickeln wird und welche Auswirkungen dieses auf den Immobilienmarkt hat.