Ausgabe Dezember 2015

Dresdner Woche: Weihnachten steht vor der Tür und somit ist das Jahr 2015 fast vorbei. Kann man bereits ein Resümee ziehen?

„Mr. Dresden“®: Man kann auf jeden Fall schon sagen, dass der Immobilienmarkt für Eigennutzer in Dresden in diesem Jahr alle Rekorde gebrochen hat. Die Zielgruppe der Kapitalanleger und Investoren war sehr unterschiedlich im Verhalten. Auf jeden Fall war es wieder eines der sehr erfolgreichen Immobilienjahre. Aufgrund der Flüchtlingssituation wird der Immobilienmarkt in 2016 noch stärker anziehen. Wenn man bedenkt, dass seit 2009 bis heute in ganz Deutschland durchschnittlich jedes Jahr 8% mehr für Immobilien ausgegeben wurde, kann man sicherlich davon sprechen, dass es die wachstumsstärkste Branche im Verhältnis zum Volumen ist. Wenn man bedenkt, dass der Durchschnittskaufpreis in München bei 7.200 €/m² liegt, sind wir in Dresden davon noch weit entfernt.

DW: Hauptthema ist nach wie vor die Flüchtlingssituation. Hier müssen relativ schnell Immobilien geschaffen werden. Ist der Markt dadurch nicht vollkommen überfordert?

„Mr. Dresden“®: Selbstverständlich ist das der Fall. Jedoch aufgrund dieser Überforderung wächst die Kreativität und man kann schon bei vielen verschiedenen Geschäftsmodellen erkennen, dass aus dieser Notsituation erfolgreich Tugenden gemacht werden. Ein Beispiel für die Immobilienbranche sind die Wohncontainer, die derzeit Hochkonjunktur haben.

DW: Wie sollte die Politik reagieren?

„Mr. Dresden“®: Es müssten zunächst einmal die demografische Statistik angepaßt werden. Nach unseren Prognosen müssten mind. 350.000 – 400.000 neue Wohnungen in Deutschland gebaut werden. Wenn man bedenkt, dass 2014 lediglich 240.000 Wohnungen gebaut wurden, so gilt es,  diese Lücke so schnell wie möglich zu schließen.

DW: Welche Möglichkeiten gibt es, den Immobilienmarkt noch weiter anzutreiben?

„Mr. Dresden“®: Wir haben letzte Woche die Entscheidung der EZB von Herrn Draghi gehört. Zum einen hat man das Anleihen-Ankaufprogramm um weitere 6 Monate verlängert. Zu anderen wurde der Zins für bei der EZB geparktes Geld von 0,2% auf 0,3% erhöht. Übersetzt heißt das, dass die Sparbuchzinsen, die derzeit bei der Sparkasse bei 0,1% liegen, wahrscheinlich auf null gehen werden. Es liegt nach heutiger Sicht auch die Vermutung nah, dass wir sogar den Negativzins auf Sparguthaben bekommen. Wenn das eintreten sollte, wird von den 3 Billionen Euro Tages- und Festgeldanlagen in Deutschland einiges auf Immobilien umgeschichtet.

DW: Wie sehen Sie die Entwicklungen in 2016 im Finanzmarkt?

„Mr. Dresden“®: Ich sehe den größten Immobilienexzess aller Zeiten. Die Zinsen werden ebenfalls weiterhin moderat günstig sein. Die Amerikaner haben vor, die Zinsen zu erhöhen. Lassen wir uns heute von der Entscheidung der amerikanischen FED überraschen. Auf jeden Fall sehe ich auf die Städte eine sehr große Wohnungsnot zukommen, so dass wie immer Angebot und Nachfrage den Preis regeln werden – und das trotz Mietpreisbremse und anderer Regularien.

DW: Was würden Sie den Leuten für das nächste Jahr empfehlen?

„Mr. Dresden“®: Sie kennen meine Antwort ja bereits. Derjenige, der es sich leisten kann, eine oder mehrere Immobilien zu kaufen, sollte die Gunst der Stunde nutzen. Noch sind die Immobilienpreise und die Zinskonditionen günstig. Je länger man wartet, desto mehr steigen die Preise. Ich werde zum Jahresauftakt 2016 dann meine eigene Prognose abgeben. Jetzt wünsche Ihnen und Ihren Lesern ein harmonisches Weihnachtsfest mit der Familie und einen guten Rutsch in das Jahr 2016.