Ausgabe August 2015

Dresdner Woche: Herr Leube, wie man aus den deutschen und Dresdner Medien entnehmen kann, boomt der Immobilienmarkt nach wie vor. Wie sehen Sie das?

"Mr. Dresden"®: Ich differenziere immer zwischen dem Markt Dresden und den anderen Märkten. Die Städte sind momentan sehr unterschiedlich unterwegs und Dresden zählt zu den führenden B-Städten. Wenn man die Ergebnisse vom 1. Halbjahr ansieht, haben die B-Städte bei den Kapitalanlegern sehr stark zugelegt, da die Renditen in den A-Städten derzeit weniger interessant sind. Der Dresdner Markt hat bzgl. Eigennutzern und Kapitalanleger in Dresden eine sehr hohe Nachfrage. Die Kapitalanleger von außerhalb, die vorwiegend unsere Zielgruppe bilden, sind nach wie vor aktiv. Jedoch die Dresdner selbst könnten viel mehr investieren. Wie ich schon in mehreren Immobilien-Kolumnen ausgesagt habe, könnte sich jeder 5. Dresdner eine Immobilie leisten, aber nur jeder 8. hat bisher in Immobilien investiert.

DW: Wie kann man diese potentiellen Immobilienkäufer hinter dem Ofen vorlocken?

"Mr. Dresden"®: Fakt ist, dass wenn man die Spareinlagen von Bayern und Baden-Württemberg im Verhältnis zu Dresden vergleicht, könnten die Dresdner mindestens 5 von ihren 14 Mrd. € Spareinlagen in Immobilien investieren. Einem Bayern und einem Baden-Württemberger muss ich nicht erklären, dass eine Immobilie gut ist, da diese aus den Erfahrungen der letzten 50 Jahre erkennen konnten, dass die Inflation immer zugunsten der Immobilie gearbeitet hat.

DW: Wie sehen Sie die Entwicklung der Inflation?

"Mr. Dresden"®: Noch ist die Inflation keine Gefahr. Noch wird vieles billiger und nicht teurer. Aber die explodierenden Preise für Häuser, Wohnungen, Grundstücke und andere Produkte zeigen, dass die Inflation jederzeit aus den Löchern kriechen kann und unser Geld entwerten kann. Die EZB hat sich selbst gelähmt. Als wir noch die deutsche Bundesbank hatten, war das oberste Grundgesetz, die Inflation zu bekämpfen. Nur gesundes Geld – eine Währung ohne Inflation – schafft langfristig Wachstum, Wohlstand und Arbeitsplätze. Man hat bei der EZB den Eindruck, dass die Inflationsbekämpfung keine Rolle mehr spielt.

DW: Wann denken Sie, wird die Inflation starten?

"Mr. Dresden"®: Als wir noch ein EZB-unabhängiges Deutschland waren, konnten wir die Zyklen einigermaßen voraussehen. Jedoch sind wir in der Globalisierung und Europa ist mit sich beschäftigt. Die jüngsten Entwicklungen wie z.B. Börsenfall in China, Griechenland und viele Kriegsherde tragen dazu bei, dass wir wahrscheinlich die Inflation in den nächsten 2 Jahren sehen werden. Deshalb die Aufforderung an die Dresdner, die noch keine Immobilie gekauft haben: kauft Eure eigengenutzte Immobilie und eine Immobilie zur Kapitalanlage. Es wird sehr wahrscheinlich Ihr bestes Investment in den nächsten 10 Jahren sein.