Dresden - Zwischen Barock und Moderne

Standort

Die Landeshauptstadt Sachsens ist Dresden. Mit über 535.000 Einwohnern ist Dresden die elftgrößte Stadt in der Bundesrepublik. Durch archäologische Untersuchungen wurde herausgefunden, dass das Stadtgebiet bereits auf eine Besiedlung in der Steinzeit hinweist. Erstmals wird Dresden 1206 in erhaltenen Urkunden erwähnt.  Die Stadt an der Elbe entwickelte sich zur kurfürstlichen und später königlichen Hauptstadt und Residenz der sächsischen Republik.

Im Freistaat Sachen ist Dresden das politische Zentrum, hier befinden sich die meisten Kultureinrichtungen und zahlreiche Hochschulen haben sich hier angesiedelt. Dresden ist ebenso wirtschaftlicher Ballungsraum, als auch Verkehrsknotenpunkt. Daher ist Dresden eine der dynamischsten Wirtschaftsregionen Deutschlands. Dresden ist die sächsische Kernstadt.

Dresden wird nicht umsonst als Elbflorenz bezeichnet. Ursprünglich bezog sich diese Bezeichnung auf die zahlreichen Kunstsammlungen und -schätze, doch auch die reizvolle Lage an der Elbe sowie die barocke und mediterrane Architektur tragen zu diesem Titel bei. Zwischen Historie und Moderne hat sich Dresden zu einer der schönsten Städte der Welt entwickelt. Dies bemerken nicht nur über 2 Millionen Touristen pro Jahr, sondern auch berühmte Persönlichkeiten und Prominente. Dresden muss man gesehen haben.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Dresden ist eine Kultur- und Kunststadt von hohem internationalen Rang und war in den Jahren 2004 bis 2009 zudem Weltkulturerbestätte. In der Stadt befinden sich kostbare Kunstsammlungen, Schätze, bedeutende Bauwerke und bekannte Klangkörper aus zahlreichen Epochen. Zahlreiche Großveranstaltungen und Events ziehen jedes Jahr tausende Gäste aus dem In- und Ausland an. Es besteht eine Verschmelzung aus Wissenschaft mit Kunst und Technik, wie sie übergangslos in vielen Sammlungen erkennbar ist. Jährlich wird der Kunstpreis der Landeshauptstadt Dresden verliehen.

Kurländer Palais
© Matthias Hultsch

Das Kurländer Palais - seien Sie "herzöglich willkommen."

Es wäre Frevel, das Kurländer Palais rein zweckbestimmt zu betrachten. Gewiss, es liegt mitten in der sächsischen Landeshauptstadt, mit direkten und schnellen Wegen sowohl zur Weltkultur als auch zu Unternehmen von Welt. Rein funktional eine Pool-Position wie es kaum ein zweites Gebäude im Dresdener Areal für sich reklamieren kann. Die Ursprünge des Palais datieren auf das Jahr 1575, als es ursprünglich als einstöckiges Gebäude entstand. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde das Gebäude erweitert und zusätzlich ein Lustgarten angelegt. 1718 wurde das Bauwerk Amtssitz des neuen Dresdner Gouverneurs Graf von Wackerbarth. Nur wenige Jahre später, während eines Besuchs des preußischen Königs Friedrich Wilhelm I. im Jahre 1728, ging das Gebäude in Flammen auf. Wackerbarth selbst beauftragte noch im selben Jahr Johann Christoph Knöpffel, den damals bedeutendsten Dresdner Architekten, mit dem Wiederaufbau des Palais. Im Herbst des folgenden Jahres stand der von Knöffel geplante Neubau bereits vollendet.

Im Jahre 1734 folgte Friedrich August von Rutowski als Hausherr. Er gründete hier die ersten Dresdner Freimauerloge, genannt: "Zu den Drei Schwertern". Das Palais kam später in den Besitz des Chevalier de Saxe, der es 1764 im Inneren verändern ließ.

Seinen heutigen Namen trägt es nach dem sächsischen Prinzen Carl, einem Sohn Friedrich August II., der ein kurzes Gastspiel als Herzog von Kurland gab und anschließend als Erbe des Chevaliers in diesem Palais sein Leben verbrachte. Ende des 18. Jahrhunderts kaufte Kurfürst Friedrich August I., ab 1806 König von Sachsen, das Palais.

Das 19. Jahrhundert war für das Palais eine wechselvolle Zeit. Anfangs diente es als Lazarett, zwischen 1815 und 1864 war die Königliche Chirurgisch-Medizinische Akademie in diesem Haus untergebracht. Einer der Professoren war Carl Gustav Carus, Maler, Naturforscher und Arzt. Sein Namen trägt heute noch das Dresdner Uniklinikum. Auch anschließend war das Gebäude medizinisch-forschender Bestimmung gewidmet.

Von 1924 bis 1945 nutzte der Landesverein Sächsischer Heimatschutz die Räume des Kurländer Palais. Die Bombenangriffe im Februar 1945 ließen vom Palais nur eine Ruine zurück. Das Kurländer Palais ist wieder auferstanden, schön wie zu seinen besten Zeiten. Ein herrliches Kleinod barocker Baukunst und ein letztes Glanzstück großer Historie. Und wenn Sie meinen, ein Stückchen urbane Funktionalität täte dem Ganzen gut - lassen Sie sich überraschen. Vertrauen Sie dem Geschmack und dem Anspruch einzigartiger Männer, die das Kurländer Palais einst zu ihrer Residenz erwählten - seien Sie herzöglich willkommen!

Carl Gustav Carus

Carl Gustav Carus (1798 - 1869) wurde als Sohn von Gottlob Ehrenfried Carus (1763–1842) und Christiana Elisabeth geb. Jäger (1763–1846) im Haus „Zum Blauen Lamm“ im Leipziger Ranstädter Steinweg 14 geboren. Seine Jugend verlebte er in Leipzig. Er ging von 1801 bis 1804 die Thomasschule. Von 1804 bis 1806 studierte er an der Universität Leipzig die Fächer Medizin, Chemie, Physik und Botanik. Nach einer Tätigkeit im Leipziger Jacobshospital promovierte er hier 1811 in Medizin.

Carus besaß im Alter von 22 Jahren bereits zwei Doktorgrade (Dr. phil., Dr. med.) und hielt als Novum Vorlesungen über vergleichende Anatomie, in Deutschland erstmals als selbständiges Fach an einer Universität.

Der hochbegabte Carus war eine herausragende Persönlichkeit. Zu seinen Freunden zählten bekannte Namen wie Johann Wolfgang von Goethe, König Johann I. von Sachsen, Alexander von Humboldt, Caspar David Friedrich und  Ludwig Tieck. 

Carl Gustav Carus wurde auf dem Trinitatisfriedhof in Dresden beigesetzt.

Die Frauenkirche

Die Frauenkirche - Bauwerk mit symbolischer Bedeutung - ein Synonym für Stadt- und Architekturgeschichte. George Bähr begann mit dem Bau anstelle der gotischen Vorgängerkirche um 1727. Angesichts der Kuppelbauwerke von Rom oder Florenz, baute er einen turmartigen, fast quadratischen Unterbau welcher von einer mächtigen Steinglocke überwölbt wird. Die Kirche fasst 3600 Gläubige und erhielt eine Orgel aus der bekannten Orgelbauerfamilie Silbermann. Johann Sebastian Bach hatte die Ehre, diese 1736 einzuweihen.

Die Frauenkirche galt von daher als monumentalstes Steinkuppelbauwerk des nördlichen Europas. 1743 wurde die Frauenkirche das erstmals durch Johann Georg Schmid fertig gestellt. Scheinbar für die Ewigkeit gebaut, hielt sie den Dauerbeschuss von preußischen Truppen im Jahre 1760 stand. Auch der Bombenangriff vom 13. Februar 1945 konnte der Kuppel nichts anhaben. Die enorme Hitze der Bombenschlacht und die Brände im Inneren der Kirche brachten das mächtige Bauwerk dann aber doch am 15. Februar 1945 zum Einsturz.

Leider fehlten nach dem Krieg finanzielle Mittel und Interesse am Wiederaufbau. Die Ruine der Frauenkirche wurde zum Mahnmal gegen den imperialistischen Krieg. Durch zahlreiche nationale und internationale Spenden, einem Förderkreis und einer Stiftung konnte die Frauenkirche innerhalb von 9 Jahren wiederaufgebaut und ein zweites Mal geweiht werden. Seither lockt sie jedes Jahr zahlreiche Touristen in die sächsische Landeshauptstadt.

Die Semperoper

40 Jahre hatten die Dresdner um ihre Semperoper gekämpft, bis zum 13. Februar 1985 als durch Webers "Freischütz" die weltberühmte Semperoper wieder eröffnet wurde. Zuvor wurde sie in dem verheerenden Bombenregen 1945 zerstört. Durch zahlreiche Spenden aus dem In- und Ausland machten den Wiederaufbau möglich. Äußerlich verkörpert der Opernbau die Form der Hochrenaissance, spiegelt aber auch Sempers Gespür für Zweck und Form wider. Die Bogenarchitektur im Eingangsbereich an der Frontseite lässt das Haus feierlich erscheinen. Die Semperoper ist zum Wahrzeichen von Dresden geworden und ist die meistbesuchte Oper der Welt.

Für den Dresdner Opernball, das exklusivste gesellschaftliche Ereignis in der Semperoper, wird das Innere komplett umgebaut.

Das Blaue Wunder

Als „Blaues Wunder“ wird im Volksmund die Loschwitzer Brücke in Dresden bezeichnet. Sie wurde 1893 von Claus Köpcke und Hans Manfred Krüger erbaut und verbindet die beiden Stadtteile Loschwitz und Blasewitz. Das Blaue Wunder gilt als Ingenieursbaukunst und ist 226m lang. Die versteifte Hängebrücke aus Stahlfachwerk wurde mit einer blauen Farbe als Schutz angestrichen.

Spektakulär war die Freigabe der Brücke und die erste Belastungsprobe. So wurden am 11. Juli 1893 drei mit Steinen und Schiffsankern beladene Straßenbahnwagen, drei von Pferden gezogenen Walzen, sechs vierspännige Pferdewalzen, vier Wassersprengwagen, fünf Pferde, ein Materialwagen, 150 Freiwillige und eine Kompanie des Dresdner Jägerbataillons auf die Brücke platziert. Das „Blaue Wunder“ hielt und drei Tage später wurde die Brücke als König Albert Brücke freigegeben.

Um den Bau der Brücke zu finanzieren, gab es anfänglich einen Zoll, der jedoch 1921 aufgehoben wurde. Mit den gewonnen Einnahmen wurden zusätzlich die Zufahrtsstraßen zur Brücke erneuert.

Das „Blaue Wunder“ kostet die Stadt auch jetzt noch jährlich 135.000 € für die Instandhaltung.

Industrie und Wirtschaft

Mikroelektronik und Informationstechnik, Feinmechanik und Gerätebau, optische Industrie und Kamerabau, Druckerei- und Verlagswesen, Flugzeug- und Spezialmaschinenbau, Medizintechnik und Pharmaindustrie, Textilveredlung und Möbelherstellung, Nahrungs- und Genussmittelindustrie, Dienstleistung, Handwerk und Baugewerbe gehören zum traditionell vielfältigen Wirtschaftspanorama der sächsischen Landeshauptstadt.

Der Wirtschaftsstandort Dresden zieht seit 1990 zahlreiche Investoren an. So haben sich verschiedene renommierte Firmen und Unternehmen hier niedergelassen und angesiedelt, wie etwa der Volkswagenkonzern mit seiner gläsernen Manufaktur, Siemens, Philip Morris, die DaimlerChrysler Aerospace Airbus GmbH, ABB, Heidelberger Zement, Gruner+Jahr, Asta Medica, ALSTOM und weitere namhafte Unternehmen.

Innerhalb von zehn Jahren wurden in der sächsischen Landeshauptstadt 95 Milliarden Euro investiert. Wegen der Ansiedlung zahlreicher Hightech Firmen (Siemens, Global Foundries, Infineon) in und um Dresden, wird das Elbtal auch schon als das Silicon Valley Europas bezeichnet.