Palais am Neumarkt II

Dresden - Altstadt

Der Standort

Der Dresdner Neumarkt liegt zentral in der Inneren Altstadt zwischen dem wieder aufgebauten Kurländer Palais und dem Dresdner Schloss. Er ist umgeben von der der Brühlschen Terrasse im Norden und dem Altmarkt mit der Kreuzkirche im Süden. Der Markt galt bis zu seiner Zerstörung als ein geschlossenes Ensemble des bürgerlichen Barocks von weltweitem Rang. Von allen Gebäuden, die bis 1945 am Neumarkt standen, blieben lediglich das Johanneum und (als Ruine bis zu ihrem Wiederaufbau) die Frauenkirche erhalten. Alle anderen Gebäude wurden zerstört, die Ruinen nach 1945 vollständig abgetragen. Durch die rege Bautätigkeit, ausgelöst durch den Wiederaufbau der Frauenkirche, nahm der Neumarkt langsam wieder die Gestalt an, die er vor der Bombennacht 1945 hatte. Die Neubebauung zielt auf eine Rekonstruktion vieler historischer Gebäude und Gebäudegrundrisse, die den Neumarkt in der Vergangenheit kennzeichneten. Als Neumarktareal oder Neumarktquartiere wird eine Reihe von Parzellen rund um Neumarkt und Frauenkirche beziehungsweise zwischen Kulturpalast, Schloss, Sekundogenitur, Kunsthochschule, Albertinum und Landhaus bezeichnet, die teilweise bebaut, teilweise noch unvollendet sind. Die Bebauung am Platz wird in acht Quartiere geteilt. Die Rampische Straße galt bis 1945 als eine der schönsten Barockstraßen der Stadt.

Das Objekt

Fritz Löffler bezeichnete die Rampische Straße als „bedeutenden Auftakt zur Frauenkirche... mit dem Kopfbau der Rampische Gasse, hinter dessen bewegter Fläche die vollplastische Kuppel aufstieg“. Schon etwa 1750 steht nicht der Sakralbau, sondern eigentlich der tiefe Blick in die Rampische Gasse im Mittelpunkt, während Bährs Kuppelbau nur angeschnitten erscheint. Der Blick vom Kurländer Palais in die Rampische Straße Richtung Frauenkirche gehörte wahrscheinlich zu den am meisten fotografierten und gemalten Ansichten des alten Dresden. Die große Mehrzahl der Bürgerhäuser war bereits zu Beginn des Baus der Frauenkirche im Jahre 1726 fertiggestellt. Es war der Kirchbau Bährs, der auf diesen Straßenzug regelrecht „einjustiert“ wurde. Am 13. Februar 1945 brannten die barocken Bürgerhäuser der Rampischen Straße mit der gesamten Innenstadt, einschließlich des erst wenige Jahre früher errichteten langgestreckten Wohngebäudes entlang der Salzgasse, im Bombenhagel aus. 1950 wurde ein Teil der Ruinen der Rampischen Straße auf Begehren der Volkspolizei zur Schaffung eines Parkplatzes gesprengt, 1956 wurde der restliche mittlere Teil der Ruinen ebenfalls beseitigt. Hierzu gab es ein Gutachten, das eine Gefährdung der Polizeiausfahrt durch die Ruinen unterstellte. Von der städtebaulichen Qualität und Harmonie dieses Ensembles, das nach Löffler „zu den kostbarsten Raumbildern Europa“ gehörte, waren die Besucher von Dresden seit dem 19. Jahrhundert fasziniert. Die Rampische Straße besitzt im Zusammenklang mit der Frauenkirche als Raumbild einen unschätzbaren Wert. Zur Gesundung der Stadt und als kostbares Bildungsgut können wir dieses Bild neuerschaffen und dieses Bild weitergeben. Quelle: Neumarkt Kurier 3. Heft 2004

Zurück zur Übersicht