Königstraße 19

Dresden - Neustadt

Der Standort

Dresden – Neustadt, am nördlichen Elbufer direkt gegenüber der Dresdner Altstadt gelegen, gehört zweifellos zu den attraktivsten und zentralsten Wohn- und Geschäftsbereichen der sächsischen Landeshauptstadt. Der Stadtteil ist sehr vielschichtig und interessant, sowohl in seiner historischen Entwicklung als auch in seiner heutigen Bedeutung. Als 1685 eine der Wiegen Dresdens, das rechtselbische Altendresden durch einen Brand in der Tischlerwerkstatt des Tobias Edler bis auf 20 Häuser abbrannte, war auf viele Jahre die Urbanität dieses Stadtteils fast erloschen, da 370 Häuser dabei zerstört wurden. Wolf Caspar von Klengel, von Kurfürst Johann Georg II. zum Oberinspektor der Fortifikations- und Zivilgebäude ernannt, plante eine Erneuerung Altendresdens nach damals modernsten städtebaulichen Erkenntnissen. Ein Zentrum mit strahlenförmig ausgehenden Straßenachsen sollte der Macht des Landesherrn Ausdruck verleihen. In diesem Zusammenhang entstand die Königstraße. Auf Geheiß des Königs erhielt der neue Stadtteil nun den Namen „Neue Königstadt“, heute vereinfacht Neustadt genannt. In den Jahren nach der Wiedervereinigung unter den Maßgaben der Denkmalpflege vorbildlich restauriert, entwickelte es sich zu einem noblen Einkaufsviertel mit inhabergeführten Geschäften, Boutiquen und interessanten Spezialitäten-Restaurants. Weiterhin haben sich Versicherungen, Banken, Rechtsanwälte, Konsulate, Notare und Arztpraxen etabliert. Die Wohnungen hier weisen einen sehr hohen Belegungsgrad auf. Zudem beherbergt der elbnahe Teil der Neustadt das Regierungsviertel der Landeshauptstadt Dresden mit den repräsentativen Bauten von Finanz- und Innenministerium.

Das Objekt

Das Anwesen Königstraße 19 liegt mitten im Stadtzentrum, im geschichtsträchtigen Stadtteil Dresden - Neustadt direkt an Dresdens einziger komplett erhaltener Barockstraße, der Königstraße. Das Grundstück grenzt südöstlich mit ca. 30m an die Königstraße, eine verkehrsberuhigte Flaniermeile im Stadtzentrum von Dresden. Die Königstraße ist am südlichen Ende durch den Palaisplatz mit Brunnen und Japanischem Palais (Museum) und am nördlichen Ende durch den Albertplatz ebenfalls mit Brunnenanlage und mehreren Villen, unter anderem der Villa "Eschebach", begrenzt.
Das Wohnensemble besteht aus einem denkmalgeschützten Haupthaus mit Tordurchfahrt sowie drei Seitengebäuden. Bereits im historischen Lageplan von 1836 ist die Bebauung des Grundstückes in fast identischer Figuration wie heute ersichtlich. Leider sind im Bauarchiv der Stadt Dresden keine Unterlagen zur Baugeschichte dieses Anwesens mehr vorhanden. Sicher ist jedoch, dass die Gebäude ca. um 1900 massiv umgebaut worden sind und dass sowohl der Dachstuhl als auch die Holzbalkendecken zumindest ausgewechselt worden sind. Die Innenausstattung im Haupthaus deutet im 1. OG durch die vorhandenen Türen und Fenster eher auf das ausgehende 19. Jahrhundert denn auf eine Bauzeit im Biedermeier, während im 2. OG die Türen deutliche Merkmale der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts aufweisen.
Das 3-geschossige Haupthaus ist ein Objekt der gehobenen Klasse mit ursprünglich einer repräsentativen Wohnung je Stockwerk mit Parkett, Stuck und Doppelflügeltüren, wobei das Erdgeschoss wohl immer schon der gesonderten, gewerblichen Nutzung vorbehalten war. Die Seitengebäude dienten wohl überwiegend als Lager und teilweise als Wohnraum. Über mehr als 80 Jahre befand sich das Anwesen im Eigentum und der Nutzung des Großhandelshauses Nissan & Schönherr.

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