Am Carusufer 11

Dresden - Neustadt

Der Standort

Dresden – Neustadt, am nördlichen Elbufer direkt gegenüber der Dresdner Altstadt gelegen, gehört zweifellos zu den attraktivsten und zentralsten Wohn- und Geschäftsbereichen der sächsischen Landeshauptstadt. Der Stadtteil ist sehr vielschichtig und interessant, sowohl in seiner historischen Entwicklung als auch in seiner heutigen Bedeutung. Als 1685 eine der Wiegen Dresdens, das rechtselbische Altendresden durch einen Brand in der Tischlerwerkstatt des Tobias Edler bis auf 20 Häuser abbrannte, war auf viele Jahre die Urbanität dieses Stadtteils fast erloschen, da 370 Häuser dabei zerstört wurden. Wolf Caspar von Klengel, von Kurfürst Johann Georg II. zum Oberinspektor der Fortifikations- und Zivilgebäude ernannt, plante eine Erneuerung Altendresdens nach damals modernsten städtebaulichen Erkenntnissen. Ein Zentrum mit strahlenförmig ausgehenden Straßenachsen sollte der Macht des Landesherrn Ausdruck verleihen. In diesem Zusammenhang entstand die Königstraße. Auf Geheiß des Königs erhielt der neue Stadtteil nun den Namen „Neue Königstadt“, heute vereinfacht Neustadt genannt. In den Jahren nach der Wiedervereinigung unter den Maßgaben der Denkmalpflege vorbildlich restauriert, entwickelte es sich zu einem noblen Einkaufsviertel mit inhabergeführten Geschäften, Boutiquen und interessanten Spezialitäten-Restaurants. Weiterhin haben sich Versicherungen, Banken, Rechtsanwälte, Konsulate, Notare und Arztpraxen etabliert. Die Wohnungen hier weisen einen sehr hohen Belegungsgrad auf. Zudem beherbergt der elbnahe Teil der Neustadt das Regierungsviertel der Landeshauptstadt Dresden mit den repräsentativen Bauten von Finanz- und Innenministerium.

Das Objekt

Namenspatron der Straße ist der Arzt Carl Gustav Carus. Er wurde am 3. Januar 1789 in Leipzig geboren und starb am 28. Juli 1869 in Dresden. Er war ein deutscher Arzt (Gynäkologe, Anatom, Pathologe, Psychologe), Maler und Naturphilosoph. Carus war eine Persönlichkeit zur Zeit Goethes und gehörte zur Generation der Romantiker. Zu seinen Freunden zählten Caspar David Friedrich, Johann Wolfgang von Goethe, Alexander von Humboldt, Ludwig Tieck und König Johann I. von Sachsen. Er besuchte die Thomasschule zu Leipzig. Später studierte er an der Leipziger Universität die Fächer Physik, Botanik, Chemie und Medizin und promovierte hier 1811 in Medizin. Er war verheiratet mit Karoline Carus. Carus wurde auf dem Trinitatisfriedhof in Dresden beigesetzt. Dieses großbürgerliche Wohnhaus mit Elementen der Gründerzeit wurde um 1900 erbaut. In jeder Etage befand sich vermutlich jeweils eine sehr repräsentative Wohnung mit großen Räumen, Parkett, Doppelflügeltüren und Einzelöfen. In Folge der Bombardierung Dresdens im Februar 1945 brannte das Gebäude aus. Es wurde ca. 1948 unter großen Anstrengungen der damaligen Besitzer wieder aufgebaut, wobei der Ausbau des Dachgeschosses, einige Umbauten sowie die Aufteilung in zwei Wohnungen pro Etage erfolgte. Während der Sanierung war man sehr bemüht, die ursprüngliche äußere Gestaltung wieder aufleben zu lassen und gleichzeitig das Gebäude mit modernem Wohnkomfort auszustatten. Teilweise vorhandene Originalbauteile wurden im Sinne des Denkmalschutzes erhalten. Während der Sanierung wurde das Gebäude in 7 Eigentumswohnungen unterteilt.

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