DW: Wie gehen Sie mit der Rolle „Mr. Dresden“ um und was haben Sie bisher erlebt?
RL: Wenn man mitten in der Stadt im Kurländer Palais residiert und somit oftmals in der Innenstadt unterwegs ist, wird man häufiger auf den „Mr. Dresden“ angesprochen. Überraschenderweise sind viele ausländische Gäste dabei, die bereits von „Mr. Dresden“ gehört haben. Es ist mir immer wieder eine Ehre, als „Mr. Dresden“ die Stadt Dresden mitzugestalten und mit zu präsentieren. Als ich vor kurzem eine zweitägige Geschäftsreise in die Schweiz hatte, wurde ich ebenfalls in der Rolle als „Mr. Dresden“ angesprochen. Ich war überrascht, wie viele Schweizer Dresden schon kennen und teilweise zugeben mussten, dass Dresden wirklich eine der schönsten Städte der Welt ist. Mittlerweile investieren immer mehr Schweizer in Dresdner Immobilien und haben daher die Möglichkeit, bei der jährlichen Eigentümerversammlung Dresden immer wieder zu besuchen und die Entwicklung der Stadt anzusehen. Meine Immobilien-Stammklienten kommen gerne jährlich zur Eigentümerversammlung und verbinden diesen Besuch mit einem verlängerten Wochenende, so dass diese auch immer die Entwicklung der Stadt Dresden mit verfolgen können.
DW: Was gibt es Neues vom Immobilienmarkt in Dresden?
RL: Viele Immobilieninvestoren nutzen derzeit die Niedrigzinsphase. Wer clever ist, kauft jetzt, da keiner weiß, wann die Zinsen wieder nach oben gehen. Jedoch viele wissen auch, dass ab 1. Januar 2015 der Mindestlohn eingeführt wird und dass die Gewerkschaften sicherlich höhere Lohnforderungen stellen werden. Damit wird die Lohn-Preis-Spirale angekurbelt. Die Experten sind sich einig, dass dann die Inflation und somit auch der Zins moderat ansteigen werden.
DW: Gibt es etwas Neues zur Mietpreisbremse?
RL: Es ist zwar bis Ende des Monats noch politische Sommerpause, aber ich gehe davon aus, dass ab September die Diskussion um die Mietpreisbremse weiter geht, und dass dann irgendwann dieses Gesetz verabschiedet wird. Wir sind jetzt auch alle gespannt, wie die Landtagswahlen in Sachsen ausgehen.
DW: Welche Fragen stellt der Immobilieninteressent, wenn er sich bei Ihnen beraten lässt?
RL: Man muss zwischen zwei Käufergruppen unterscheiden. Der Käufer, der bereits schon eine Immobilie besitzt, ist in der Regel gut informiert. Hingegen ist der Erstkäufer etwas ängstlich, hat ein gesundes Misstrauen und viele Fragen. In der Regel benötigt er zwei bis vier Beratungsgespräche von jeweils zwei Stunden, um über das Know-How zu verfügen, eine Entscheidung treffen zu können. Wer das Potential hat, sollte unbedingt in Immobilien investieren. Wie ich bereits mehrfach erwähnt habe, werden wir langfristig Münchner Verhältnisse bekommen. Jeder fünfte Dresdner kann sich eine Immobilie leisten. Bisher hat aber nur jeder achte gekauft. Europa hat eine Eigentumsquote von 71 Prozent. Deutschland dagegen liegt bei 44 Prozent, und Dresden nur bei 14 Prozent. Die Zielsetzung unserer Stadt sollte so sein, dass mindestens eine Eigentumsquote von 20 Prozent erreicht wird. Alle großen Weststädte ab 300.000 Einwohner liegen bereits weit über 20 Prozent.
DW: Welche Immobilienzielgruppe ist derzeit am stärksten unterwegs?
RL: In erster Linie sind das die Ärzte, dann Diejenigen, die die Niedrigzinsphase nutzen wollen und Diejenigen, die ihr Geld in Sicherheit bringen wollen.
DW: Zuletzt würde uns noch interessieren, wie denn die derzeitige Mietenentwicklung aussieht?
RL: Die Nachfrage nach Mietwohnungen ist, wie bereits bekannt, höher als das Angebot und somit werden neue Höchstpreismieten aufgerufen, die auch bezahlt werden. Mieter, die aus Städten wie München, Düsseldorf oder Freiburg kommen, sind die höheren Mieten bereits gewöhnt und freuen sich immer wieder, was sie hier in Dresden für die Kaltmiete alles bekommen. Deshalb fordere ich wie immer jeden Dresdner auf, der die Potenziale hat, zu kaufen, zu kaufen und nochmals zu kaufen!
Die vollständige Ausgabe der "Dresdner Woche" finden Sie hier.
Quelle: Dresdner Woche 30/2014